Dieses liebevoll organisierte kulturelle und gastronomische Gesamtkunstwerk ist das „Survivalprojekt“ der Besitzerin Dr. Elisabeth Sickl. Nach dem Tod ihres Ehegatten und dem Unfalltod eines Sohns kaufte sie 1987 vom Bistum Gurk das ihrem Wohnhaus benachbarte, völlig desolate Ensemble Schloß Albeck, bestehend aus dem barocken Hauptgebäude, dem Stadel und dem Biedermeierstöckl Dienerhaus, entriss es der Spitzhacke und revitalisierte es. „Menschen kann man nicht mehr zum Leben erwecken, alte Bausubstanz sehr wohl“, so Sickl. Im 11. Jahrhundert hatte die heilige Hemma, Gräfin von Friesach-Zeltschach, nach dem Verlust ihres Gatten und ihrer beiden Söhne die Herrschaft Albeck neben unzähligen anderen Ländereien dem Nonnenkloster in Gurk geschenkt und so die Gründung des Bistums Gurk in Kärnten ermöglicht. Um einen tausendjährigen Kirchenbesitz ranken sich also zwei Frauengestalten. Vor tausend Jahren die heilige Hemma, nach tausend Jahren Elisabeth Sickl. Der Vergleich ist erlaubt, da beide Frauen ein ähnliches Schicksal verbindet. Sie haben sich nach ihren Schicksalsschlägen eine neue Perspektive aufgerissen: Hemma, indem sie sich der Religiosität zugewendet und den Dom von Gurk gegründet hat, und Elisabeth Sickl, die – ihrem Leitspruch „Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum“ (Friedrich Nietzsche) folgend – als Kulturveranstalterin alte Bausubstanz gerettet und zu einer Plattform für Künstler und Kunstinteressierte gemacht hat.